Alles neu macht der Mai!
In letzter Zeit haben wir uns viele Gedanken über das Zusammenleben auf dem Hof in der Zukunft – nach Fertigstellung des Neuen Stalls – gemacht. Wir werden dann schließlich etwa doppelt so viele Menschen auf dem Hof sein! Hierbei ist uns aufgefallen, dass die Terrasse, die wir im letzten Jahr vor der Hofküche angelegt haben, im wahrsten Sinne des Wortes zu kurz gedacht war: Bereits jetzt ist der Platz knapp, um dort mit allen zusammen zu Essen. Außerdem ist sie an zwei Seiten nur über Treppen zugänglich und die einzige Rampe ist nicht ausreichend rollstuhlgerecht.
Wir üben uns in längerfristiger Planung…
Das haben wir zum Anlass genommen, den Bereich zwischen Hofküche und Altem Stall in die Geländeplanung mit einzubeziehen: Wir haben uns von vorgegebenen Strukturen gelöst und freier und größer gedacht. Zusammen mit Baumrausch (Fachbetrieb für Natur- und Permakulturgärten) hat der T.raeume e.V. eine Erweiterung der jetzigen Terrasse geplant:
Zukünftig sollen dort 70 bis 100 Menschen Platz finden. So bietet sie nicht nur Platz für alle, die hier bald wohnen werden, sondern kann auch für Veranstaltungen auf dem Hof genutzt werden.
Naturnahe Gestaltung
Obwohl wir nun doch die gesamte Terrasse pflastern, wollen wir trotzdem keine Betonwüste erschaffen. Naturnahe Geländegestaltung unter permakulturellen Gesichtspunkten ist uns sehr wichtig. Deshalb bauen wir nicht „nur“ eine Terrasse, sondern eine Terrasse, die von Gemüsebeeten und einem Kräuter-, Tee- und Duftbeet sowie heimischen Wildstaudenflächen gesäumt ist. Die Bingo Umweltstiftung Niedersachsen hat uns finanziell bei der Anschaffung der hierfür benötigten Pflanzen unterstützt. Vielen Dank! Auch die alten und neuen Obstbäume der Obstinsel werden in die Planung integriert und werden einer kleinen Liegewiese Schatten spenden.
Für die Trockenmauern, die die Pflanzflächen einfassen, recyceln wir die Bodenplatte aus dem Neuen Stall. Dadurch können wir den ökologischen Fußabdruck des Baus gering halten. Die Betonklötze aus der ehemaligen Bodenplatte eignen sich dafür hervorragend. Zukünftig bieten sie vielen Insekten, anderen Kleintieren wie zum Beispiel Zauneindechsen und Erdkröten sowie Mauerpflanzen einen Lebens- und Nahrungsraum. Upcycling at it’s best. Auch die alten Wagenräder, die bei den Bodenarbeiten des Stallausbaus zu Tage gefördert wurden, finden einen neuen Platz auf unserem Hof: Sie markieren nun die Mittelpunkte der Pflasterkreise.
Und wir verwenden natürlich nicht nur langweilige graue monotone Pflastersteine. Der Baustoffhandel Mölders hat uns sogenannte Restepaletten verschiedenster Pflastersteine gespendet. Diese wären ansonsten entsorgt worden und sorgen nun dafür, dass wir uns beim Muster der Pflasterung kreativ ausleben können. Vielen Dank dafür!
Durch die Zusammenarbeit von einigen Bewohner*innen mit Baumrausch können wir viel über naturnahe Geländegestaltung lernen und zukünftig auch selbst umsetzen. Darüber hinaus kann die fertige Terrasse in Zukunft als Anschauungsobjekt in ökologische Bildungsprojekte integriert werden.
Barrierefreiheit
Sie soll vollständig rollstuhlgerecht werden: Wir werden den bisherigen Kalkschotterbelag durch Pflaster ersetzen, um Rollifahrer*innen oder Menschen mit Rollator die Mobilität zu erleichtern. Außerdem gewährleisten rollstuhlgerechte Rampen von zwei Seiten den Zugang zur Terrasse. (An der dritten Seite ist der Höhenunterschied zu groß – dort müsste eine Rampe 12 m lang werden, weshalb wir uns dagegen entschieden haben.) Durch die Pflasterung gleichen wir den Höhenunterschied zwischen Hofküchenboden und Terrasse aus, sodass auch die Hofküche endlich ohne Barrieren zugänglich sein wird – ein erster Schritt in Richtung barrierefreies Erdgeschoss! Im Neuen Stall haben wir Barrierefreiheit von Anfang an mitgedacht – sie im Altbau nachträglich umzusetzen, ist jedoch gar nicht so leicht.
Impressionen vom Terrassenbau
Vom 11. bis 15. Mai bauen einige Leute aus dem Projekt mit der fachkundigen und tatkräftigen Unterstützung des Baumrausch-Teams unsere Terrasse 2.0 🙂
In der Galerie könnt ihr den Bauprozess nachverfolgen.